Sparplan statt Market-Timing: Weniger Aufwand, höherer Ertrag
Das beste Gefühl eines jeden Anlegers ist, den perfekten Preis beim Ein- oder Verkauf eines Investments zu erwischen. Leider sind solche Erlebnisse oft nur glückliche Einzelfälle. In der Regel erzielen Anleger, die den besten Kursen hinterherjagen, auf lange Sicht eine deutlich geringere Rendite als der Gesamtmarkt. Dieses Problem ist aber leicht zu beheben – und zwar mit einem äußerst geringem Aufwand.
Aktuelle Markteinschätzung von Michael B. Bußhaus, Gründer und Geschäftsführer von justTRADE
„Wenn der Kurs unten ist, muss man kaufen, und wenn er oben ist, muss man verkaufen“. Ganz einfach, oder? Das Problem: Es ist schlichtweg unmöglich, in die Zukunft zu blicken. Und daher ist das auch mit dem Market-Timing so eine Sache, das zeigen Studien immer wieder. Nur sehr selten gelingt es Anlegern, Wertpapiere zu den bestmöglichen Kursen zu kaufen und zu verkaufen.
Die Jagd nach den besten Kursen kostet Zeit, Nerven und Geld
Auch aktuell dürfte sich der eine oder andere Investor die Frage stellen, ob er mögliche Gewinne mitnehmen oder auf eine Erholung an den Märkten setzen soll. Auf den ersten Blick gibt es für beide Szenarien gute Gründe. So sollte etwa nicht ausgeschlossen werden, dass die Inflation schon bald zweistellige Zuwachsraten aufweisen könnte und die Europäische Zentralbank daher einen deutlich strafferen geldpolitischen Kurs fährt, als noch vor wenigen Wochen erwartet. Ein Szenario, das nicht unbedingt die Aktienkurse stützen sollte. Auf der anderen Seite könnte sich die Stimmung an den Märkten aber auch schlagartig verbessern – und zwar aus ganz unterschiedlichen Gründen. Denkbar wäre beispielsweise auch, dass die Inflation in den USA ihren Zenit erreicht hat und die US-Notenbank nun weniger restriktiv vorgeht, als bisher angekommen. Sicher ist nur: Die Zukunft ist ungewiss – und somit ist auch die Jagd nach den besten Ein- und Ausstiegskursen in der Regel zum Scheitern verurteilt.
Wie problematisch es sein kann, auf das perfekte Timing zu hoffen und ständig Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen, zeigt etwa eine Studie von Ned Davis Research, Morningstar und Hartford Funds, die von 1992 bis 2021 den S&P 500 analysiert und sich für diesen Zeitraum die besten 50 Handelstage herausgepickt haben. Das Ergebnis: Wenn Anleger nur zehn der 50 besten Handelstage verpasst hätten, so wäre deren Rendite im Vergleich zu den Investoren, die über diesen Zeitraum komplett investiert gewesen wären, um mehr als 50 Prozent geringer ausgefallen. Hätten Investoren durch ständiges Umschichten ihrer Wertpapier-Positionen 20 der 50 besten Handelstage versäumt, wäre die Rendite schon um fast drei Viertel geringer ausgefallen. Und bei 30 verpassten Tagen hätten Investoren gar eine um 83 Prozent geringere Rendite erzielt als bei einer langfristigen Position. Dies bedeutet: Für Anleger sind eine Handvoll Tage von besonders großer Bedeutung – und jedes Mal, wenn sie dem Markt den Rücken kehren, laufen sie Gefahr, genau diese Tage zu verpassen.
Beim „Liegenlassen“ der Investition haben Anleger den Vorteil, dass sie eben diese starken Handelstage alle mitnehmen. Anleger, die einen langfristigen Vermögensaufbau anstreben, sollten sich also von dem Wunsch des idealen Handelszeitpunkts verabschieden. Viel wichtiger ist die Zeit, die man am Markt verbringt. Mit kontinuierlichen und langfristig orientierten Investitionen stellen Investoren sicher, dass nicht nur alle Handelstage mitgenommen werden, sondern sich auch stetig die Kapitalbasis vergrößert. Und je länger Anleger diese doch recht simple Strategie verfolgen, desto größer fällt die Rendite aus. In jungen Jahren und damit so früh wie möglich anfangen lohnt sich somit.
Günstig, flexibel, ertragreich
Eine kostengünstige, risikoarme und stressfreie Möglichkeit des Handels auf kontinuierlicher Basis ist der Wertpapier-Sparplan. Durch den Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effect), der sich durch periodische Investments des gleichen Betrags – bei hohen Kursen werden mehr, bei niedrigen Kursen weniger Anteile gekauft – ergibt, entsteht ein günstiger Basiswert, der schlechtes Timing praktisch ausglättet.
Und was die Anlagevielfalt angeht, müssen Sparplan-Investoren ebenfalls nicht zurückstecken, im Gegenteil: Jeder gut aufgestellte Online-Broker sollte inzwischen ein breites Angebot an sparplanfähigen ETFs, Rohstoffen und auch Kryptos aufweisen. Ein weiterer Pluspunkt: Während aktive Trader viel Zeit investieren und das ständige Auf und Ab der Kurse zudem auf das Gemüt schlagen kann, läuft ein einmal angelegter Sparplan von selbst, wenngleich die Höhe der Sparrate problemlos angepasst werden kann und Anleger darüber hinaus ihren Sparplan jederzeit aussetzen oder um andere Produkte ergänzen können. Bei justTRADE sind übrigens alle Sparpläne ohne Orderentgelt, d.h. es fällt lediglich der marktübliche Spread des Handelspartners an, an dem der Sparplan ausgeführt wird.
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